Das Musikprogramm
Musikprogramm_2025_Druck
Musikgottesdienst am Gründonnerstag, 17.04., und Geistliche Musik zur Todesstunde Jesu an Karfreitag, 18.04.
Im Musikgottesdienst am Gründonnerstag im Westchor der Katharinenkirche am 17. April um 20 Uhr, zu dem Pfarrer Eric Bohn einlädt, findet der Höhepunkt und gleichzeitig Tiefpunkt der Heiligen Woche seinen Ausdruck in einer weit gespannten musikalischen Dramaturgie.
Vom Madrigal Da Jakob vollendet hatte von Johann Herrmann Schein, über die große Motette Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen von Johannes Brahms und Zoltán Kodálys Werk Jesus und die Krämer bis zum Abendlied Josef Rheinbergers findet die Sehnsucht nach Trost und das zeitlose, existentielle Fragen des Menschen nach Gott ihren Ausdruck in musikalisch immer neuen Formen.
Im Zentrum der Geistlichen Musik zur Todesstunde am Karfreitag, dem 18. April um 15 Uhr steht neben Orgelkompositionen von J.S.Bach ein Werk des belgischen Komponisten Paul de Maleingreau.
Hierzulande kaum bekannt und im Schatten des berühmten Zeitgenossen Marcel Duprés stehend, schuf er Orgelwerke von ebenso fulminanter Ausdruckskraft wie der Meister aus dem französischen Nachbarland. Inspiriert durch einen Passionszyklus des altniederländischen Malers Rogier van der Weyden entstand in Maleingreaus 1920 entstandenen Symphonie de la Passion op. 20 eine Programmmusik, die die damals extrem revolutionär naturalistische Darstellungskraft und differenzierte Farbigkeit des Alten Meisters kongenial in Klänge umzusetzen vermag. In Dr. Katrin Bibiella an der Woehl-Orgel findet das Werk eine Interpretin, die diesen Facettenreichtum bis in die subtilsten Andeutungen ausleuchtet.
Gründonnerstag, 17. April 2025, 20 Uhr
Westchor der Katharinenkirche
Musikgottesdienst mit Heiligem Abendmahl
Mit Werken von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy
Kantorei St. Katharinen
Orgel: Dr. Katrin Bibiella
Leitung: Propsteikantor Ralf Bibiella
Liturgie: Pfarrer Eric Bohn
Karfreitag, 18. April 2025, 15 Uhr
Katharinenkirche Oppenheim
„Geistliche Musik zur Todesstunde Jesu“
Johann Sebastian Bach: Fantasie und Fuge g-moll (BWV 542)
„O Mensch, bewein dein Sünde groß“ (BWV 622)
Paul de Maleingreau: Symphonie de la Passion op. 20
Orgel: Dr. Katrin Bibiella
Liturgie: Pfarrer Eric Bohn
Poesiegottesdienst, Sonntag, 4. Mai, 10 Uhr
Poesiegottesdienst "Gottes und des Menschen Freude an der Schöpfung"
Gedichte und Lesung: Dr. Katrin Bibella
Klangsteine: Arthur Schneiter (Schweiz)
Orgel: Propsteikantor Ralf Bibiella
Liturgie: Pfarrer Eric Bohn
Sonntag, 4. Mai, 10 Uhr
Katharinenkirche Oppenheim
Orgelreise ins Elsass und Burgund vom 29. Mai - 2. Juni
„Go west“ – Orgelreise zu unseren Nachbarn …
Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an Frankreich denken? Croissants, Baguette und Musette oder wogende Atlantikwellen, Reben- und Lavendelfelder? Die Reise ins Land unserer Nachbarn, zu der der Orgelbauverein St. Katharinen am Himmelfahrtswochenende 2025 einlädt, verspricht noch andere Erlebnisse, die unvergesslich bleiben: So zum Beispiel den Duft nach Holz und Leim, den Anblick von Hobel, Laubsäge und Schraubstock auf Werkbänken, das Schlagen von Hammer auf Amboss und die Erfahrung, wie faszinierend es ist, mit all dem den „Königsmachern“ unter den Instrumentenbauern bei der Arbeit in ihrer Werkstatt zuzusehen.
Die Orgel – Königin der Instrumente – sie wird uns auf unserer Reise auf Schritt und Tritt begegnen. Ob majestätisch auf einer Empore oder als Schwalbennest hoch in der Wand. Ob in den kleineren pittoresken Städten des Elsass‘ wie Weißenburg, Marmoutier oder Ebersmünster oder im prächtigen Straßburger Münster, dem wir uns in Oppenheim der Architektur unserer Kirche wegen so verwandt fühlen. Wir werden Organistinnen und Organisten erleben, die für uns die Besonderheiten und klanglichen Geheimnisse, die jedes ihrer herausragenden Instrumente birgt, zum Klingen bringen. Und mit dem Kantorenehepaar Katrin und Ralf Bibiella haben wir das große Glück, selbst meisterliche Interpreten und Orgelspezialisten als künstlerische Reiseführer stets an unserer Seite zu wissen. So werden sie uns auf unserer Klangreise noch weiter in den Süden geleiten: Im Burgund warten Abteien, romanische Kirchen und charmante Städte wie Charolles, dem „kleinen Venedig“, das in seiner Kirche eine wundervolle Orgel beherbergt, die mit einem seltenen Klangprofil Organisten und Musikliebhaber aus vielen Ländern anlockt. Und dann wäre da noch Paray-le-Monial in der Nähe, ein Prachtwerk der Romanik und kleinere Nachbildung der berühmten Abtei Cluny. Bevor wir am Abend des Abreisetages Oppenheim wieder erreichen, tauchen wir im lothringischen Metzt noch einmal ein in die Atmosphäre der französischen Lebensart ein, erleben den Charme der Altstadt und widmen uns in der spektakulären Kathedrale Saint-Étienne de Metz, die zu den schönsten und größten gotischen Kirchen Frankfeichs gehört, der bildschönen Schwalbennest-Orgel aus der Renaissance.
Wir fahren bequem im modernen Reisebus von Donnerstag, 29. Mai – Montag, 2. Juni 2025 und haben beste Aussichten auf himmlische Klänge an diesem Himmelfahrtswochenende.
Information und Anmeldung unter:
Orgelbauverein St. Katharinen e.V.
Elke Berger-Dürr
Kurt-Schumacher-Str. 8a , 55270 Zornheim
Zwei Orgeln - zwei Programme: Doppelkonzert mit Universitätsorganist Daniel Beilschmidt, Leipzig/Altenburg Pfingstsonntag, 8. Juni, und Pfingstmontag, 9. Juni, in Nierstein und Oppenheim, jeweils 18 Uhr
Doppelkonzert am Pfingstwochenende in Oppenheim und Nierstein
Ein Könner, ein Kenner und ein Kreativer - das ist der Leipziger Organist Daniel Beilschmidt. Ob improvisierend im Free Jazz, in Tanztheater oder Liturgie, ob als Komponist abendfüllender Orgelwerke mit eigenwilligen Besetzungen, ob als hochkarätiger Interpret des Gesamtwerks von Bach, Messiaen und John Cage. Der 1978 im thüringischen Zeulenroda geborene Beilschmidt bewegt sich souverän durch die Orgelkunst der Jahrhunderte.
Am Pfingstwochenende wird Daniel Beilschmidt am Sonntag, dem 8. Juni um 18 Uhr in der Niersteiner Martinskirche und zur gleichen Uhrzeit am Pfingstmontag, dem 9. Juni in der Oppenheimer Katharinenkirche zu hören sein.
Das Konzept des letzten Jahres wurde begeistert angenommen: Zwei Städte, zwei Orgeln, ein Interpret - ein kleines Orgelfestival, zu dem in Verbindung mit Kulinarik und rheinhessischem Wein KulturSINN Rhein-Selz einlädt.
Der pfingstliche Geist ist Bewegung, ist Kreativität. Daniel Beilschmidt weckt sie auf seine Weise: Er lässt die Geister aufeinandertreffen.
In Nierstein begegnen sich Bach und Bartók. Zwischen den „Dreistimmigen Inventionen“ des Einen und dem „Mikrokosmos“ des Anderen, vom Interpreten für die Orgel bearbeitet, entspinnt sich ein inspirierendes „Werkstattgespräch“. In eine völlig andere Klangwelt führend und damit das Spektrum der Ott-Woehl-Orgel auslotend, umrahmt Beilschmidt diesen Teil mit französischer Orgelmusik von Maurice Duruflé und Jehan Alain.
So wie sich Pfingsten der eine Geist in vielfältigen Wirkungen, Kräften und Formen erfahrbar macht, verbindet doch die spirituelle Idee alles miteinander. In diesem Sinne entfaltet Daniel Beilschmidt in der Oppenheimer Katharinenkirche am Pfingstmontag in seiner „Orgelmesse zum Pfingstfest“ unter der traditionellen Form der Messe die theologischen Aspekte in einem lebendigen Strom musikalischer Gestalten. Dabei ist der Bogen von den großen polyphonen Orgelkompositionen J.S.Bachs über zutiefst mystische Klanggebilde Saties oder Olivier Messiaens bis hin zur Musiksprache unserer Zeit in Werken von Jörg Herchet oder Daniel Beilschmidts gespannt. Und die große Woehl-Orgel – ein im besten Sinne pfingstliches Instrument, das durch seine Windströme säuselt, braust, schwingt und alles mitnimmt, Raum und Mensch und Ohr und Körper, schafft das Verbindende, was wir alle so sehr brauchen in dieser Zeit.
Doppelkonzert mit Universitätsorganist Daniel Beilschmidt, Leipzig / Altenburg
Pfingstsonntag, 8. Juni 2025, 18 Uhr
Orgelkonzert in der Martinskirche Nierstein
Klaviermusik von Johann Sebastian Bach (Dreistimmige Sinfonien) und Bela Bartók (Mikrokosmos) bearbeitet für Orgel von Daniel Beilschmidt
Maurice Duruflé: „Veni Creator“ op. 4
Jehan Alain: Deuxième Fantasie
Pfingstmontag, 9. Juni 2025, 18 Uhr
Eine Orgelmesse zum Pfingstfest
Katharinenkirche Oppenheim
Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Erik Satie, Charles Tournemire, Olivier Messiaen, Jörg Herchet, Bengt Hambraeus und Daniel Beilschmidt
Konzertkarten über: KulturSINN Rhein-Selz
Fête de la musique - Ein musikalischer Spaziergang mit Kantorei, Bläserensemble und Orgel, Samstag, 21. Juni, 19 Uhr
Die Katharinenkirche feiert Geburtstag! Ebenso wie die Stadt Oppenheim blickt sie auf eine 800-jährige Geschichte zurück. Und wenn es ein musikalisches Pendant zum Geburtstagsstrauß für Stadt und Kirche gibt, dann ist die Idee der Fête de la musique in diesem Jahr besonders passend: Das bunte, fröhliche Fest, in dem sich musikalische Klangfarben und Formen aufs Schönste mischen. Pünktlich zum Sommeranfang am 21. Juni wird es in Oppenheim auf Plätzen, in Höfen und Gärten der Altstadt klingen.
Die 1982 in Paris entstandene Idee, die sich schnell und schneeballartig zu einem globalen Ereignis ausbreitete, inspirierte die gebürtige Französin Damaris Ziegler-Krethe, das Musikfest auch in ihrer heutigen Heimatstadt Oppenheim zu etablieren. In Zusammenarbeit mit der Stadt bietet sie Musikerinnen und Musikern aller Stilrichtungen in diesem Jahr bereits zum fünften Mal die große oder kleine Bühne, wissend, dass Musik, gerade in schwierigen Zeiten wie heute, „Balsam für die Seele“ ist.
Damit steigt an diesem Tag auch von Oppenheim aus Musik in den Himmel und verbindet sich mit den weit über 1000 Städten dieser Welt aus mehr als 120 Ländern, die ebenfalls am „European and Worldwide Music Day“ teilnehmen. Verbunden durch die Kraft der Musik. Getragen von der Freude daran. Vom Glück am Hier und Jetzt ohne Gewinnabsichten. Ob Profi oder Laie, Solist oder Chorsängerin, Klassikliebhaber oder Freundin des Jazz – alle sind an diesem Tag Beschenkte oder Schenkende.
Auch die Katharinenkirche ist in ihrem Jubiläumsjahr natürlich mit von der Partie.
Lassen Sie sich überraschen, welches Programm Propsteikantor Ralf Bibiella für dieses Fest ab 19 Uhr zusammengestellt hat. Verraten sei, dass es ein musikalischer Spaziergang durch die Jahrhunderte wird, den die Kantorei St. Katharinen vielstimmig, das Bläserensemble feierlich und die Orgel virtuos begleiten. Dabei werden die Zuhörerinnen und Zuhörer im rechten Wortsinn in Bewegung gebracht und eingeladen die jeweiligen Reize der unterschiedlichen Klangräume St. Katharinens beim Spaziergang zwischen Ost- und Westteil der Kirche zu erkunden.
Samstag, 21. Juni 2025, 19 Uhr
Fête de la musique
Ein musikalischer Spaziergang mit Kantorei, Bläserensemble und Orgel
Kantorei und Bläserensemble St. Katharinen
Orgel: Dr. Katrin Bibiella
Leitung: Propsteikantor Ralf Bibiella
Sommermatinée im Westchor der Katharinenkirche, Sonntag, 27. Juli, 11.30 Uhr
„O Kraft der Weisheit“ - Sommermatinée im Westchor
Sie war eine Mystikerin und Universalgelehrte, Komponisten, Dichterin, Naturheilerin und – Rheinhessin: Hildegard von Bingen. Besonders die Musik war für sie ein Heilmittel - „Klang lebendigen Lichts“! Wie hätte sie gestaunt, die spätere Äbtissin vom Ruppertsberg am Rhein, über die Erfindung der großartigen gotischen Architektur, die ein Jahrhundert nach ihrem Tod die Mauern auflöste und mystische Raumerfahrungen in überirdischem Licht ermöglichte. Wie fasziniert wäre sie gewesen, hätte sie ihre eigene Musik in einer Akustik wie der des hoch überwölbten und lichtdurchfluteten Westchores der Katharinenkirche hören können. Ein idealer Ort für ihre „Klänge lebendigen Lichts“.
In der Sommermatinée im Westchor, am 27. Juli um 11.30 Uhr, wird Klara vom Querenberg die Hörerinnen und Hörer in die Klangwelt der großen Mystikerin führen. Ihre Musik kommt aus der Stille und dorthin führt sie auch zurück. Dazwischen entfaltet sich die spirituelle Kraft der Musik des hohen Mittelalters in Europa in Werken aus Notre Dame in Paris, Florenz, Cortona und dem spanischen Jakobsweg.
Klara vom Querenberg, Musikerin, Komponistin und Dichterin, studierte Gesang und historische Harfe an der Folkwang-Universität der Künste in Essen und heißt außerhalb ihrer poetischen und entrückenden Konzertprogramme Sabine Lindner. Mit ihrem Programm „O Kraft der Weisheit“ lädt sie ein zu einer musikalischen Zeitreise von der Gregorianik bis zu Martin Luther und präsentiert freie Improvisationen auf ihren historischen Instrumenten. Neben der Harfe, Flöte und Leier erklingt mit dem Portativ ein im Mittelalter und der Renaissance hauptsächlich bei Spielleuten gebräuchliches Instrument, das als tragbare „sehr kleine Schwester der Orgel“ eine ganz eigene Klangfarbe ins Programm tupft.
Es ist Musik für eine kontemplative Stunde mit Klängen, die das Innere des Menschen in – wie Hildegard von Bingen sagte – „heilende“ Schwingungen zu setzen vermögen. Klänge einer Sphäre jenseits dieser Welt für einen wundervollen Sommertag im Hier und Jetzt.
Im Anschluss an das Konzert erwartet KulturSINN das Publikum auf dem Kirchplatz mit Kulinarik und rheinhessischen Wein, über dessen reinigende Wirkung bereits Hildegard von Bingen wusste: „Der Wein, maßvoll genossen, heilt und erfreut den Menschen zutiefst durch seine große Kraft und Wärme.“
Sonntag, 27. Juli 2025, 11.30 Uhr
Sommermatinée im Westchor
„O Kraft der Weisheit“ – Musikalische Zeitreise von der Gregorianik bis zu Martin Luther
Klara vom Querenberg (Sabine Lindner, Erfurt)
Gesang, Harfe, Portativ, Glocken, Leier, Flöte
In Zusammenarbeit mit KulturSINN Rhein-Selz
Uraufführung der Kinderoper "Vom Sieg der Treue", Sonntag, 7. September, 14.30 Uhr im Westchor der Katharinenkirche
„Vom Sieg der Treue“ – Uraufführung der Kinderoper im Westchor der Katharinenkirche
Oper ist langweilig. Oper ist uncool? Hier nicht! Eigentlich möchte man schon ganz am Anfang mit dem Chor mitsingen. „Freude schöner Götterfunken…alle Menschen werden Brüder …“, das kennt doch jede und jeder aus Beethovens 9. Sinfonie! Aber dann geht es los, die große Oper beginnt und mit der Brüderlichkeit ist es auch schon nicht mehr weit her: Florestan sitzt im Gefängnis, weil Don Pizarro, der gnadenlose Gefängnischef ihn, seinen Erzfeind, dort eingesperrt hat. Warum? Das weiß er eigentlich selbst nicht wirklich. Die Feindschaft zwischen den beiden besteht schon so lange, dass keiner mehr so recht weiß, wann und warum der Zwist begann. Nur, dass er noch immer böse Blüten treibt.
Doch dann betritt der junge Fidelio, ein neuer Mitarbeiter des Kerkermeisters, die Bühne und niemand ahnt, dass sein Name Programm ist. Denn darin steckt „Fides“, was bekanntlich „Treue“ bedeutet. Florestans Ehefrau hat sich, als Mann verkleidet, in die dicken Gefängnismauern eingeschlichen, um sich ihrem Geliebten zu nähern. Sie trotzt dem korrupten Kerkermeister, der sein Lied vom Geld und Gold singt, mit unbeirrbarer Bekenntnis zur Treue der Menschen untereinander. „Ist es nicht auch sehr wichtig, einem Menschen treu zu sein…“
Eine mutige Frau in einem Land, wie wir es uns wohl alle wünschen. Ein gutes Land, so scheint’s, in dem sich ein Minister, den Traum von Gerechtigkeit und menschlichem Miteinander im Herzen, Zutritt verschafft, um die Haftbedingungen der Gefangenen zu überprüfen. Doch noch zeigt der böse Pizarro keine Einsicht …
Wie Fidelio schließlich nicht nur Florestan, sondern auch den anderen Gefangenen die Freiheit bringt, sei hier nicht verraten. Letztlich aber trägt die Treue den Sieg davon und im großen Finale heißt es dann wirklich:
Alle Menschen werden Brüder – auch die Schwestern …!
Unter der Leitung und Regie von Dr. Katrin Bibiella hat das junge Oppenheimer Opernensemble seine letzte Sommerferienwoche der musikalischen und szenischen Einstudierung der schwungvollen Opernadaption gewidmet. Neue Texte und alte Melodien wurden gelernt, die im Chor, im Duett oder eben auch ganz solistisch dem Publikum präsentiert werden. Was dabei herausgekommen ist, kann man in der öffentlichen Generalprobe am Samstag, dem 6. September um 14.30 Uhr und dann zur Uraufführung im Rahmen des Gemeindefestes am 7. September um 14.30 Uhr im Westchor der Katharinenkirche bewundern.
Philipp Klein hat in seiner Fidelio-Bearbeitung zur Kinderoper Beethovens Libretto, durch das Propsteikantor Ralf Bibiella als Erzähler führt, kräftig zusammengezurrt und der Akkordeonist Alexandre Bytchkov bringt auf seinem Instrument die Nuancen der Orchesterfarben in virtuoser Weise zum Klingen. Dass sich dabei auch werkfremde Motive des Komponisten auf reizvolle Weise eingeschlichen haben, wird kundigen Beethoven-Liebhabern im Publikum sicher nicht verborgen bleiben.
Samstag, 6. September 2025, 14.30 Uhr
Öffentliche Generalprobe der Kinderoper im Westchor
Sonntag, 7. September 2025, 14.30 Uhr
Uraufführung der Kinderoper „Vom Sieg der Treue“ , nach Ludwig van Beethovens „Fidelio“
Westchor der Katharinenkirche
Komposition: Martin Maria Schulte
Bearbeitung: Philipp Klein
Sprecher: Propsteikantor Ralf Bibiella
Akkordeon: Alexandre Bytchkov
Leitung und Regie: Dr. Katrin Bibiella
Tag des offenen Denkmals und Deutscher Orgeltag.
"Glockentag", Sonntag, 14. September, ab 14 Uhr
Glockenschlag am Denkmaltag
Sie rufen uns, sie erinnern uns, sie begleiten uns an den Einschnitten und Zäsuren unseres Lebens: Glocken.
Fröhlich klingen sie am Hochzeitstag, schwer scheinen sie in den Türmen zu schwanken beim Weg auf den Friedhof. Seit Jahrtausenden schon tönt ihr Klang durch die Welt. Zwar lassen sich in unserer Zeit nur noch wenige von ihnen sagen, was die Stunde geschlagen hat und in den großen Städten werden sie beinahe verschluckt vom Lärm der Zeit. Am diesjährigen Denkmaltag aber, Sonntag, dem 14. September um 14 Uhr, schlägt ihre große Stunde: Sie beginnt an der Niersteiner Martinskirche mit Glockengeläut und Carillon. Und weil der Denkmaltag auch gleichzeitig der Deutsche Orgeltag ist, wird die Nähe von Glocke und Kirchenraum zur Einladung zu einer spannenden Orgelvorführung der neuen Ott-Woehl-Orgel. Für den Fall, dass der Wettergott in diesem Jahr gnädiger gestimmt sein sollte, als im Letzen, bietet sich im Anschluss ein Spaziergang nach Oppenheim an, wo Thomas Wilhelm, der Orgel-und Glockensachverständige der EKHN, mit einem Vortrag um 16 Uhr zu einer Reise in die Welt der Glocken einlädt, über ihren weiten Weg aus dem fernen China ins christliche Abendland und ihre vielfältigen Aufgaben in Kult und Zeremonie berichtet. Mit derart aufgeweckten Ohren lässt sich danach das große Stadtgeläut der Glocken von St. Bartholomäus, St. Katharinen, Michaelskapelle und dem Uhrturm auf dem Vorplatz von St. Katharinen erleben und mit dem hellen Gläserklang beim Weinausschank untermalen, zu dem die Orgelbauvereine Oppenheim und Nierstein einladen. Denn auch das war und bleibt eine Funktion der Glocken: Sie mahnen die Menschen, die Stunde und den Tag zu nutzen. Auch für den Genuss.
Den klangreichsten Abschluss des Tages läuten um 18 Uhr Dr. Katrin Bibiella, Propsteikantor Ralf Bibiella und Thomas Wilhelm, der auch konzertierender Organist ist, an der großen Woehl-Orgel in der Katharinenkirche ein. Spätromantische Kompositionen aus der französischen Orgeltradition, u.a. von Marcel Dupré und Louis Vierne stehen auf dem Programm. Dessen Werk Carillon de Westminster nimmt das Glocken-Thema noch einmal auf. Doch irgendetwas stimmt nicht mit der Melodie des berühmten Westminster Glockenspiels …! Vielleicht finden Sie es heraus. In Paris jedenfalls wurde es damals ein überwältigender Erfolg.
Die Teilnahme an den Einzelveranstaltungen beträgt 10 € pro Person, für den Eintritt zu allen Veranstaltungen des Tages werden 25 € pro Person erhoben.
Sonntag, 14. September, „Glockentag“
Tag des offenen Denkmals und Deutscher Orgeltag
Eintritt: Einzelveranstaltungen zu jeweils 10 € pro Peron
Teilnahme an allen Veranstaltungen zu 25 € pro Person
14 Uhr : Martinskirche Nierstein: Glocken und Carillon mit Stadtgeläut und Orgelvorführungen. Im Anschluss
16 Uhr: Martin-Luther-Haus Oppenheim: Vortrag von Thomas Wilhelm, Orgel- und Glockensachverständiger der EKHN
Ausschank der Orgelbauvereine Nierstein und Oppenheim vor und nach dem Vortrag.
18 Uhr: Vorplatz St. Katharinen: Großes Stadtgeläut mit den Glocken von St. Bartholomäus, St. Katharinen, Michaelskapelle und dem Uhrturm
18 Uhr: St. Katharinen: Carillon-Kompositionen der französischen Orgelromantik.
Orgel: Dr. Katrin Bibiella, OSV Thomas Wilhelm, Propsteikantor Ralf Bibiella
Höre - Trinke - Genieße in der Katharinenkirche, Freitag, 19. September, 18 Uhr - 22 Uhr
Eine synästhetische Sinnenreise durch Orgelklang, Speisen und Weinaromen
Höre – Trinke – Genieße
Da hätte Martin Luther sicher gerne Station gemacht auf seinem beschwerlichen Weg nach Worms und hätte die Anhöhe zu St. Katharinen flugs in Kauf genommen! Denn „Hören, trinken und genießen“ – das war auch seine Sache und auf die Bibel konnte er sich dabei auch berufen:
„Man soll den Gästen einen guten Trunk geben, dass sie fröhlich werden, denn wie die Schrift sagt: Das Brot stärkt des Menschen Herz, der Wein aber macht ihn fröhlich“.
Wie hätte er gestaunt über die große Orgel in der Katharinenkirche, ihre Klangfarben und die Kunstfertigkeit des Kantorenehepaares, darauf zu spielen. Denn dass „die Musica gleich nach der Theologie“ das Höchste sei, das war für ihn abgemacht. Wie munter also wäre seine Fantasie auf die Reise gegangen, um die Brücke zu bauen, auf der sich die Weinaromen vom rheinhessischen Tropfen mit Klangfarben einer Musik von Bach oder Mozart oder Beethoven begegnen. Aber, ach, Luther kannte keinen Bach. Der war noch ferne …
Wir Heutigen aber sind eingeladen zur – wie man es modern sagt – „synästhetischen Sinnenreise“. Wir dürfen schmecken und hören, wie sich Wein und Musik gegenseitig zum Strahlen bringen, wie eine französische Orgelkomposition plötzlich den beerigen Duft eines Pinot Noirs verströmt, wie ein Weißwein mit seiner frischen Mineralik ein Präludium von J.S.Bach umspielt.
Am Freitag, dem 19. September 2025, um 18 Uhr beginnt die musikalische Weinprobe in der Katharinenkirche mit einem Sekt und zehn Weinen aus drei deutschen und zwei südafrikanischen Anbaugebieten. Propsteikantor Ralf Bibiella und Dr. Katrin Bibiella interpretieren dazu Stücke von Bach, Mendelssohn, Mozart und anderen. Zur Stärkung darf es auch über das von Luther empfohlene Brot hinausgehen. Im Westchor gibt es feine Speisen. Doch spätestens dort wäre Luther erschrocken! An der Stelle, an der er noch eine Schwalbennestorgel im Westchor sah, stößt sich seit der großen Zerstörung Oppenheims im Jahr 1689 das Auge an einer kahlen Wandfläche.
Daher ist Höre – Trinke – Genieße eine Benefizveranstaltung, deren Erlös mit dem Kauf einer Eintrittskarte in Höhe von 80 Euro dem Projekt „Schwalbennestorgel für den Westchor der Katharinenkirche“ zugutekommt. Auf dass es darauf vital, zart, fein perlend und charaktervoll klinge.
Freitag, 19. September 2025, 18 – 22 Uhr
Höre-Trinke-Genieße
Eine synästhetische Sinnenreise durch Orgelklang, Speisen und Weinaromen mit Spitzenweinen aus Rheinhessen, Rheingau, Mittelrhein und Südafrika.
Musik von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Charles-Marie Widor, Marcel Dupré, Louis Vierne und Olivier Messiaen
Benefizveranstaltung zugunsten der Schwalbennestorgel
Orgel: Propsteikantor Ralf und Dr. Katrin Bibiella
Moderation: Stephanie Kloos
Mit Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Katharinenkirche
Eintritt: 80 Euro; Spenden sind erwünscht.
Der Orgelbauverein St. Katharinen e.V. erbittet Ihre Anmeldung so bald wie möglich, da die Zahl der Plätze begrenzt ist, spätestens jedoch bis 17. August
über das Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde Oppenheim
oder im Katharinenlädchen zu den üblichen Öffnungszeiten.
Albert-Schweitzer-Orgelpreis. Vortrag und Preisträgerkonzert, Sonntag, 28. September, ab 16 Uhr
Preisträgerkonzert des Albert-Schweitzer Orgelpreises
Eine wertvolle Plattform für hochtalentierte Musiker, um ihre künstlerischen Fähigkeiten einem öffentlichen Publikum zu präsentieren und ihre Karriere auf eine nächste Stufe zu heben, stellen Musikwettbewerbe dar. In diesem Sinne ist der „Albert Schweitzer Orgelpreis“ sowohl für den Organistennachwuchs als auch für die Freunde der Orgelmusik in der Region gleichermaßen ein Gewinn. In Zusammenarbeit mit der Bernhard-Stiftung in Nierstein und den Musikhochschulen Frankfurt und Mainz wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal nach einem Nominierungskonzert am 26. Januar in der Niersteiner Martinskirche unter sechs hoch begabten jungen Organisten ein Preisträger gekürt: Auf der großen Woehl-Orgel der Katharinenkirche präsentiert Marius Herb am Sonntag, dem 28. September um 18 Uhr, der Öffentlichkeit ein eindrucksvolles Konzertprogramm.
Der im Jahr 2000 in Augsburg geborene junge Künstler qualifizierte sich bereits mit 16 Jahren für das Studium der Katholischen Kirchenmusik in Regensburg und schloss den Bachelorstudiengang im Konzertfach Orgel mit Auszeichnung ab. Auch das anschließende Masterstudium an der Musikhochschule Mainz in der Klasse von Prof. Gerhard Gnann beendete er mit Auszeichnung.
Nationale und internationale Wettbewerbe wie Jugend musiziert auf Bundesebene, den Internationalen Orgelwettbewerb Wuppertal im Jahr 2019, den Musikpreis der Stadt Regensburg und den renommierten Internationalen Rheinberger-Wettbewerb in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein im Jahr 2022 bestritt Marius Herb als Preisträger.
Ein 2023 beendetes Studienjahr in der Orgelklasse von Thomas Ospital und Olivier Latry am Conservatoire in Paris, einem der bedeutendsten europäischen Musikinstitute, zeichnen sein herausragendes Talent aus, das er in reger nationaler und internationaler Konzerttätigkeit, Rundfunkaufnahmen und Projekten mit Orchestern unter Beweis stellt.
An der Oppenheimer Woehl-Orgel, die noch einen beträchtlichen Anteil an historischem Pfeifenmaterial der Walcker-Vorgängerorgel besitzt, präsentiert sich der junge Künstler an einem Instrument, das schon der Preisnamensgeber Albert Schweitzer bei seinen Besuchen in Oppenheim spielte.
Anlässlich des 150. Geburtstages des Friedensnobelpreisträgers, evangelischen Theologen und Arztes eröffnet Dr. Gottfried Schüz vom Deutschen Albert Schweitzer Zentrum in Offenbach/Main mit dem Vortrag „Albert Schweitzer – grenzenlose Menschlichkeit im Denken und Handeln“ um 16 Uhr im Westchor der Katharinenkirche eine gleichnamige Wanderausstellung. Angesichts einer allgegenwärtigen Bedrohung durch Kriege, zunehmender Gewalt und Verrohung, die Zerstörung der Natur durch den Menschen ist Schweitzers Botschaft an die Menschheit aktueller denn je.
Sonntag, 28. September 2025
Albert-Schweitzer-Orgelpreis
16 Uhr, Westchor der Katharinenkirche
Vortrag zur Eröffnung der gleichnamigen Wanderausstellung „Albert Schweitzer – grenzenlose Menschlichkeit im Denken und Handeln“ von Dr. Gottfried Schüz
(Deutsches Albert Schweitzer Zentrum Offenbach/Main)
Ausstellung vom 28.09.25 bis 31.10.25
18 Uhr, Katharinenkirche Oppenheim
Orgelkonzert Marius Herb
Preisträger der Bernhardt-Stiftung Nierstein und der Musikhochschulen Frankfurt und Mainz
Felix Mendelssohn Bartholdy "Lobgesang" op. 52., Sonntag, 12. Oktober, 17 Uhr
Alles, was Odem hat – Mendelssohns „Lobgesang“ in der Oppenheimer Katharinenkirche
Leipzig 1840 – die Stadt feiert! Als im Juni die Tage besonders hell sind, flutet der junge Felix Mendelssohn Bartholdy die ehrwürdige Thomaskirche mit Licht. Er hat geliefert wie vom Rat der Stadt bestellt: Eine Festmusik zum 400-jährigen Jubiläum des Buchdrucks. Und Leipzig als traditionsreiche Verlagsstadt präsentiert sich dabei als selbstbewusste Metropole mit einem mehrtätigen Stadtfest; war doch die Erfindung des Buchdrucks die Grundlage der bürgerlichen Emanzipation durch Bildung. Dass die Festmusik aus der Feder des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy fließen sollte, lag auf der Hand: Seit fünf Jahren schon präsentierte er als Gewandhauskapellmeister dem Leipziger Publikum hochkarätige Musik aus Wiederentdecktem, zeitgenössischen Kompositionen und eigenen Werken.
Er selbst und seine Geschwister hatten im Hause der wohlhabenden Eltern eine herausragende musikalische und humanistische Bildung genossen. Der aufklärerische Gedanke, dass Bildung den Menschen aus der Finsternis, einem Leben in Unterdrückung und Unmündigkeit, befreit, prägte die Atmosphäre, in der Felix als Enkel des berühmten jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn aufwuchs.
In diesem Sinne feiert der „Lobgesang“ den Sieg des Lichts über die Dunkelheit, ist aber ebenso auch ein „bekenntnishaftes“ Werk des getauften Protestanten Mendelssohn Bartholdy. Die Textauswahl, die er selbst traf, bringt dies zum Ausdruck, besonders aber die Luther-Worte, die er seiner Partitur voranstellt: „Sondern ich wöllt alle Künste, sonderlich die Musica, gern sehen im Dienst dessen, der sie geben und geschaffen hat.“
Wirklich überzeugt schien der junge Komponist von seinem Werk zunächst jedoch nicht gewesen zu sein, denn obwohl der Jubel in der Leipziger Thomaskirche nach dem Festkonzert groß war, schrieb er: „Ich glaube nicht, dass es viel für Aufführungen taugt, und habe es doch so gern.“ Hier irrte Mendelssohn! Der „Lobgesang“ sollte eines seiner meistaufgeführten Werke zu seinen Lebzeiten werden.
Um Alle und Alles geht es Mendelssohn. Im beinahe rauschhaften „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ des Chores, das sich als thematischer Rahmen um das ganze Werk legt bis zum schlichten Luther-Choral „Nun danket alle Gott“, der zunächst vom Chor einstimmig und unbegleitet gesungen wird und beim feierlich-erhabenen Einsatz der Instrumente in der zweiten Strophe alle, die Lobenden und die Lauschenden, feierlich erhebt. Dazwischen bildet sich der Kampf zwischen Licht und Finsternis höchst dramatisch ab. Existentiell bedrückend berührt die bange, dreifache Frage des Tenors: „Hüter, ist die Nacht bald hin?“, bis der Chor in kämpferisch, strahlendem Triumph nach den „Waffen des Lichts“ greift.
Es ist eine Musik mit Gänsehautmomenten. Ein Klangfest für das große Stadtfest. Damals in Leipzig und heute – in Zusammenarbeit mit KulturSINN – am Sonntag, dem 12. Oktober um 17 Uhr in Oppenheim.
Und spätestens, wenn der Chor in der großartigen Schlussfuge zum letzten Mal „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ anstimmt, liefert dies den feierlich-frohen Imperativ zum Jubiläumsmotto St. Katharinens: „Gott in der Stadt!“
Unter der Leitung von Propsteikantor und GMD Alexander Mayer musizieren die Kantorei St. Katharinen, die Dekanatskantorei St. Goarshausen und das Sinfonieorchester des Landkreises Kaiserslautern. Die solistischen Gesangspartien interpretieren die vielfach ausgezeichnete Sopranistin Silke Ewers (Würzburg), die lyrische Koloratursopranistin Anke Endres und der national und international renommierte Tenor Theodore Browne (Salzburg, Darmstadt)
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Felix Mendelssohn Bartholdy: „Lobgesang“ op. 52
Sinfoniekantate für Soli, Chor und Orchester
Carl Reinecke: Reformationsouvertüre, Ein feste Burg op. 191
Silke Ewers – Sopran
Anke Endres – Sopran
Theodore Browne – Tenor
Dekanatskantorei St. Goarshausen (Leitung: Markus Ziegler)
Kantorei St. Katharinen Oppenheim
Sinfonieorchester des Landkreises Kaiserslautern
Leitung: GMD Alexander Mayer und Propsteikantor Ralf Bibiella
In Zusammenarbeit mit KulturSINN Rhein-Selz
Konzert zum Oppenheimer Katharinenmarkt, Sonntag, 19. Oktober, 17 Uhr
„Röhrenklang“ – Zauber einer ungewöhnlichen Begegnung
Wolle und Filz, Deko und Kunst, Bodenständiges und Kurioses – für die Flaneure des traditionellen Oppenheimer Katharinenmarktes gibt es immer eine Menge zu entdecken. Und am Ende lädt Katharina ein, die hoch über dem bunten Treiben thront. In diesem, ihrem 800. Geburtstagsjahr, tanzt auch sie einmal aus der Reihe und bietet am Sonntag, dem 19. Oktober um 17 Uhr, im Orgelkonzert zum Abschluss des Katharinenmarktes in ihren Mauern einer ganz und gar ungewöhnlichen Begegnung der Königin aller Instrumente mit einem exotischen Gast die Bühne. Die Marimba, ein dem Xylophon verwandtes Instrument, entführt mit ihrem samtigen, dunklen Ton in Verbindung mit der klanglich variationsreichen Woehl-Orgel in faszinierende, fremdartige Welten. Ursprünglich aus Afrika kommend, fand die Marimba ihren Weg über Lateinamerika nach Europa. Doch nicht nur Kulturen verschmelzen in dem Konzert, auch in der Musikauswahl, die mit Werken von J.S. Bach, György Ligeti, Ney Rosauro u.a. vom Barock bis in unsere Zeit hineinreicht, werden Grenzen übersprungen.
Für einen genussvollen Ausklang sorgt im Anschluss in bewährter Weise die Kulturinitiative KulturSINN Rhein-Selz.
Hinter dem Projekt „Röhrenklang“ steht ein Ensemble, das im Zusammenspiel der beiden Instrumente zu vollendeter Harmonie gefunden hat:
Isabella Lang, Marimbaphon, studierte am Mozarteum Salzburg Klavier und Schlagwerk und wirkt als Solistin und Orchestermitglied u.a. im Mozarteum in Salzburg und im Landestheater Salzburg mit.
Der Organist und Dirigent Hans-Josef Knaust, der im Konzert in der Katharinenkirche an der Orgel auch solistisch zu erleben sein wird, absolvierte nach seinem Studium der Kirchenmusik in Freiburg i.B. ein 2-jähriges Konzertstudium in Paris, weitere Studien folgten am Mozarteum in Salzburg u.a. bei Nikolaus Harnoncourt (Alte Musik) und Michael Gielen (Dirigieren). Als Konzertorganist gastiert er unter anderem bei den Berliner Philharmonikern, den Salzburger Festspielen und der Bayerischen Staatsoper.
Sonntag, 19. Oktober 2025, 17 Uhr
Konzert zum Katharinenmarkt
Röhrenklang – Zauber einer ungewöhnlichen Begegnung
Musik für Marimbaphon und Orgel von Johann Sebastian Bach, Jehan Alain, Charles-Marie Widor, György Ligeti, Takatrugu Muramatsu, Ney Rosauro, Henning Frederichs
Marimbaphon: Isabella Lang
Orgel: Hans Josef Knaust, Salzburg
In Zusammenarbeit mit KulturSINN Rhein-Selz
Benefizkonzert der Mainzer Hofsänger zu Gunsten des Projekts "Schwalbennestorgel für den Westchor der Katharinenkirche", Sonntag, 2. November, 17 Uhr
Benefizkonzert der Mainzer Hofsänger zu Gunsten des Projektes „Schwalbennestorgel für den Westchor der Katharinenkirche“
Man schrieb das Jahr 1225, als Kaiser Friedrich der II. Oppenheim in den Rang einer freien Reichsstadt erhob. Ein Grund für die schöne Stadt am Rhein, den 800. Geburtstag im Jahr 2025 mit vielen Events und einem bunten Festprogramm zu feiern. Doch bevor es am Jahresende allmählich stiller wird auf den Festwiesen und -plätzen, hat sich für Sonntag, den 2. November um 17 Uhr noch einmal hoher Besuch angekündigt: Kurz bevor sie selbst in ihr 100. Geburtstagsjahr starten, geben sich die Mainzer Hofsänger unter der Leitung von Andreas Leuck die Ehre und präsentieren in der Oppenheimer Katharinenkirche ihr Programm „Groß ist der Herr“, in dem der Fokus auf geistlicher Musik von klassischer Literatur bis zum Gospel liegt.
Das 1926 gegründete Ensemble agiert seit 1934 am Hofe des Prinzen Karneval und reist als Botschafter der Mainzer Lebensart durch ganz Europa und Nordamerika. Aber auch für gute Zwecke ersingt der hochkarätige Chor immer wieder Spendengelder.
Auch das Konzert in der Katharinenkirche ist ein Benefizkonzert! Denn „so wunderschön, wie heute“ stand die Kirche nicht immer über dem Rhein. Und bis heute fehlt ihr etwas:
Die Schwalbennestorgel, die einst im Westchor unterhalb des Weinbergfensters hing. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört, blieb von ihr nur eine weiße, kahle Fläche in der Wand. Wir heute wagen einen kühnen Traum und halten die Sehnsucht nach einem eigenen Klang im Westchor aufrecht. Erst durch eine Orgel wird der Westchor wieder zu einem Ort für den Gottesdienst, in dem in schönster protestantischer Tradition die Verkündigung auch und gerade durch den Gemeindegesang und die Orgelmusik geschehen kann. Viele Menschen konnten schon für das Projekt begeistert werden. In Oppenheim pfeifen es die Spatzen schon von den Dächern, doch eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Deshalb fallen auch die Mainzer Hofsänger mit voller Stimmgewalt für die Schwalbennestorgel im Westchor der Katharinenkirche ein.
Und auch wenn in der Katharinenkirche der Schunkler „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ am Ende fehlt, beim Gospel „O happy day“ sind wir doch thematisch ganz nah dran und vielleicht swingt dann auch Katharina …
Sonntag, 2. November 2025, 17 Uhr
Benefizkonzert der Mainzer Hofsänger zu Gunsten des Projekts „Schwalbennestorgel für den Westchor der Katharinenkirche“
Katharinenkirche Oppenheim
Mainzer Hofsänger
Leitung: Andreas Leuck
Karten zu 25 € / ermäßigt 15 €
Rudolf Mauersberger "Dresdener Requiem", Sonntag, 16. November, 17 Uhr
Konzert zum Gedenken an die Zerstörung Oppenheims 1689
Konzert zum Gedenken an die Zerstörung Oppenheims 1689 in der Katharinenkirche
„… Ich würde Dir gern mehr schreiben, aber das Schreiben wird mir schwer, … Wie durch ein Wunder bin ich davongekommen…. Daß ich um unsere lieben Toten im Chor schwer Leid trage, kannst du trotz Deiner Jugend vielleicht schon gut verstehen. Es ist zu entsetzlich.“
Noch unter dem Schock der verheerenden Bombennacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 schreibt Rudolf Mauersberger, Kantor des Dresdener Kreuzchores, diese Worte an einen Chorknaben. Doch das Entsetzen in einen schöpferischen Impuls verwandelnd, komponiert er kurz darauf die Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“ nach Versen aus den Klageliedern des Propheten Jeremias. Wie in einem musikalischen Augenzeugenbericht mutet es an, wenn der Chor die Musik wie aus dem Staub erstehen lässt, das Grauen langsam in den Blick nimmt, das die leeren Fensterhöhlen in den Häuserskeletten bieten.
Rudolf Mauersberger, aus dem sächsischen Erzgebirge, einer traditionsreichen Musiklandschaft, stammend, prägte während seines 41-jährigen Wirkens als Dresdener Kreuzkantor den heute international berühmten Chor wegweisend. Auch machte ihn seine beharrliche Bewahrung der kirchlichen Tradition während zweier deutscher Diktaturen zu einem der wichtigsten deutschen Kirchenmusiker des 20. Jahrhunderts.
Drei Jahre nach Kriegsende wird sein „Dresdner Requiem – geschrieben zum Gedenken der Toten des zweiten Weltkrieges im Allgemeinen und der Toten der Bombardierung Dresdens im Besonderen“ uraufgeführt. Um die Text- und Werkgestalt hat der Kreuzkantor gerungen wie nie zuvor. Doch das Requiem wird zu einem identitätsstiftenden Mahnmal und die Sächsische Zeitung schreibt: „Das schwere Erleben der letzten Jahre hat den Kreuzkantor zu einem für die neue protestantische Kirchenmusik richtungsweisenden Werk inspiriert … Tiefe Innerlichkeit und meisterhafte Handschrift machen Mauersberger zum berufenen Diener am Wort, dem er höchste Eindringlichkeit verleiht.“
Mauersberger wählt, bis auf das lateinische „Requiem aeternam“ am Anfang, Texte aus dem Alten und Neuen Testament, aus dem Evangelischen Gesangbuch und einem böhmischen katholischen Gebetbuch und stellt den Gesängen lediglich an exponierten Stellen eine in ihrer Klangfarbigkeit außergewöhnliche instrumentale Begleitung zur Seite. Dem Hauptchor stehen Altar- und Fernchor an verschiedenen Positionen in der Kirche gegenüber, die Jesus Christus und der Welt der Verstorbenen eine Stimme verleihen; ein Rollenspiel mit erschütternden Wirkungen, wenn in der Oppenheimer Aufführung die jungen Stimmen des Wiesbadener Knabenchores unter der Leitung von Roman Twardy wie aus einer anderen Welt aus dem Westchor der Katharinenkirche ins Hauptschiff herüberklingen und den Frieden für die Toten erbitten.
Bis heute bilden die Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“ und das Dresdener Requiem eine Einheit, verbunden durch das Geläut der tiefen Glocke der Kreuzkirche, die den Bombenhagel überdauert hat. Fest im kollektiven Gedächtnis der Stadt verwurzelt, wird es regelmäßig in der Kreuzkirche am Tag der Zerstörung in Dresden aufgeführt.
Viele Male war der gebürtige Dresdener Clemens Bosselmann dabei. Schon früh erhielt er eine umfassende musikalische Ausbildung als Sänger im Kreuzchor, die ihn bis heute prägt. Nach seinem Studium der Kirchenmusik und Chorleitung in Freiburg/Breisgau, das durch das Rudolf-Mauersberger-Stipendium und die Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert wurde und Meisterkursen bei renommierten Künstlern ist er nach einigen Zwischenstationen seit 2018 Leiter der namhaften „Schiersteiner Kantorei“, Kantor der Christophorusgemeinde Wiesbaden-Schierstein und Propsteikantor für Rhein-Main West.
Am Sonntag, dem 16. November um 17 Uhr steht er am Pult in der Katharinenkirche und leitet das Werk, das mahnend in unsere Zeit tönt. Es ist eine Stunde, die im Jubiläumsjahr Oppenheims auch an die dunkle Zeit der Zerstörung von 1689 erinnert. Eine Zeit, in der die Stadt auch hier „so wüst“ lag.
Sonntag, 16. November 2025, 17 Uhr
Konzert zum Gedenken an die Zerstörung Oppenheims 1689
Rudolf Mauersberger: Dresdner Requiem
Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“
Schiersteiner Kantorei
Wiesbadener Knabenchor (Ltg. Roman Twardy)
Bach-Ensemble Wiesbaden
Orgel: Susanne Rohn, Bad Homburg
Leitung: Propsteikantor Clemens Bosselmann
Preiskategorie A
30 €, ermäßigt 20 €, Vorverkauf: 28/18 €
Adventssingen am 2. Advent, 7. Dezember, 17 Uhr
Musik als Licht in dunkler Zeit -
Adventssingen am 2. Advent in der Katharinenkirche
Der Advent als Zeit der kindlichen Sehnsucht, aber auch als Sehnsucht nach der eigenen Kindheit weist auf den Ursprung des Weihnachtsfestes. Am 2. Advent, dem 7. Dezember um 17 Uhr, geleiten Dr. Katrin Bibiella und Propsteikantor Ralf Bibiella in der Oppenheimer Katharinenkirche durch eine Stunde Musik, in der etwas aufleuchtet von dem, was uns in dieser Zeit berührt. So werden die jungen Stimmen des Oppenheimer Kinderchores und das Flötenensemble Gegenwind unter der Leitung von Sabin Kerkhoff dabei sein, erfüllen die warmen Klänge des Bläserensembles St. Katharinen das Kirchenschiff mit einer festlichen Stimmung, erzählen die Texte der alten Lieder, die zum Mitsingen einladen, vom Wunder der christlichen Geburt und der Hoffnung auf eine heile und hellere Zukunft.
Sonntag, 2. Advent, 7. Dezember 2025, 17 Uhr.
Adventssingen mit dem Oppenheimer Kinderchor,
Flötenensemble Gegenwind,
Bläserensemble St. Katharinen.
Leitung und Moderation: Dr. Katrin und Propsteikantor Ralf Bibiella
Weihnachtskonzert am 3. Advent, 14. Dezember, 17 Uhr
Bläserklang auf Weltniveau – Weihnachtskonzert in St. Katharinen
In der Lutherbibel bringen Posaunen die Mauern von Jericho zum Einsturz. Darauf aber haben es die Musiker von opus 4 nicht abgesehen. Die Katharinenkirche wird standhalten, wenn die vier Posaunisten im Weihnachtskonzert am 3. Advent, dem 14. Dezember um 17 Uhr in der Oppenheimer Katharinenkirche aufspielen. Eher fallen die Mauern der Gleichgültigkeit und der Unberührbarkeit, wie die überwältigenden Reaktionen der Rezensenten in Presse und Funk und Stimmen aus dem Publikum dem Ensemble bezeugen: „Allerhöchstes Niveau! Absolut großartig! Weltspitze!“
Das Posaunenquartett OPUS 4 wurde 1994 mit Posaunisten des Gewandhausorchesters zu Leipzig gegründet. Heute besteht es aus dem Leiter Jörg Richter, Mitbegründer Dirk Lehmann, beide vom Gewandhausorchester zu Leipzig, Michael Peuker, stell. Soloposaunist der Sächsischen Bläserphilharmonie, Wolfram Kuhnt, Mitglied der Staatskapelle Halle und dem freischaffenden Musiker Hans-Martin Schlegel. Perfekt aufeinander eingespielt verbreiten sie mit ihren Instrumenten einen warmen Glanz, bieten neben originalen Kompositionen aus Renaissance und Barock auch Choralbearbeitungen, in denen ihre Musik zwischen großflächiger Klangfülle und feierlicher Zurückhaltung changiert.
Berühmte Komponisten stehen im Programm: Bach, Händel, Praetorius, Mendelssohn Bartholdy. Ihre Namen sind mit dem – noch heute – einzigartigen kulturellen Reichtum Mitteldeutschlands, besonders in musikalischer Hinsicht, verbunden. Klingende Beispiele dafür bieten im Konzert am 3. Advent die Kantorei St. Katharinen unter der Leitung von Propsteikantor Ralf Bibiella und Dr. Katrin Bibiella an der Orgel mit festlicher, weihnachtlicher Musik. Und im Zusammenklang mit Kulinarik und Wein aus der Region kreiert die Kulturinitiative KulturSinn Rhein-Selz einen insgesamt harmonischen Genuss-Akkord.
Weitere Informationen und Tickets erhalten Sie über www.kultursinn-rhein-selz.de
3. Advent, 14. Dezember 2025, 17 Uhr
Weihnachtskonzert
Musik von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Carl Briegel, Michael Praetorius, Hans Leo Hassler, Johann Walter, Felix Mendelssohn Bartholdy
Kantorei St. Katharinen Oppenheim
Posaunenquartett opus 4, Leipzig
Orgel: Dr. Katrin Bibiella
Leitung: Propsteikantor Ralf Bibiella
In Zusammenarbeit mit KulturSINN Rhein-Selz
4. Advent, Sonntag, 21. Dezember, 17 Uhr. Olivier Messiaen "La Nativité". Hans-Ola Ericsson, Schweden
Ein Meister an der Orgel: Hans-Ola Ericsson spielt „La Nativité“ von Olivier Messiaen
Eine Musik, die für viele Kenner und Liebhaber der Orgelmusik zum Höhepunkt der Weihnachtszeit gehört und dessen Geheimnis in besonderer Weise zum Klingen bringt, wird am 4. Advent, dem 21. Dezember um 17 Uhr, in der Oppenheimer Katharinenkirche mit dem herausragenden schwedischen Organisten Hans-Ola Ericsson zu hören sein: „La Nativité du Seigneur: neuf méditations pour orgue“.
Der französische Komponist Olivier Messiaen (1908 – 1992) begründete mit dieser 1935 entstandenen Komposition, „Die Geburt des Herrn: Neun Meditationen für Orgel“, im Alter von 27 Jahren seinen internationalen Ruhm als bedeutendster Orgelkomponist des 20. Jahrhunderts. Begegneten auch manche Zeitgenossen dem jungen Komponisten mit der außergewöhnlichen Tonsprache, die auch Hindu-Rhythmen und Vogelgesänge aufnahm, mit Befremden, so ließ die „Nativité“ schon bei der Uraufführung alle kritischen Stimmen verstummen. Dem zutiefst gläubigen Katholiken gelang mit seinem musikalischen Zyklus über das Weihnachtsgeschehen eine Deutung, die weit über eine Vertonung des bekanntem Bildprogramms hinausgeht. In einer bis dahin nie realisierten Tonsprache verbindet er Elemente der christlichen Mystik mit der musikalischen Avantgarde seiner Zeit. Seine Musik wird damit zu einer Glaubensvision, in der er die Verbundenheit des Menschen mit Gott aufscheinen lässt. So ist „La Nativité“, wie Olivier Messiaen selbst sagt: „… eine Musik, die sich wiegt und singt, … eine Musik wie ein unbekannter Duft, ein Vogel ohne Schlaf..., eine Musik wie Kirchenfenster, ein Wirbel von komplementären Farben, … ein theologischer Regenbogen...“
Am Samstag, dem 20. Dezember um 17 Uhr, lädt Dr. Katrin Bibiella, selbst eine exzellente Interpretin der „Nativité“, zu einem Gesprächskonzert über das Werk ein.
Der international renommierte Messiaens-Interpret Prof. Hans-Ola Ericsson präsentiert dabei die Klangbeispiele auf der Oppenheimer Woehl-Orgel, die durch ihre vielfältigen Registrierungsmöglichkeiten dem Werk in einzigartig facettenreicher Weise zu entsprechen vermag.
Die gesamte Komposition wird am Folgetag, dem 4. Advent, um 17 Uhr erklingen.
Hans-Ola Ericssons hochsensibles Spiel stellt sich dabei in den Dienst von Messiaens leidenschaftlichem Ausdruckswillen: dem „Ringen um die Darstellung der größten und wichtigsten Themen, des ‚Sichtbaren und Unsichtbaren‘“
Samstag, 20.12.2025, 17 Uhr
Katharinenkirche Oppenheim
Einführungsabend zum neunteiligen Orgelzyklus „La Nativité du Seigneur“ von Olivier Messiaen
Werkeinführung: Dr. Katrin Bibiella
Orgel: Prof. Hans-Ola Ericsson, Schweden
4. Advent, Sonntag, 21.12.2025, 17 Uhr
Katharinenkirche Oppenheim
Olivier Messiaen: „La Nativité du Seigneur“ – Die Geburt des Herrn
Neunteiliger Meditationszyklus über die Geburt Christi
Orgel: Prof. Hans-Ola Ericsson, Schweden
Orgelkonzert in der Silvesternacht, Mittwoch, 31. Dezember, 22 Uhr
Die „Königin“ spielt auf – Orgelkonzert in der Silvesternacht mit Hans-Ola Ericsson
Im Orgelkonzert in der Silvesternacht, am 31. Dezember um 22 Uhr, spielt sich die große Woehl-Orgel der Katharinenkirche in ihr 20. Geburtstagsjahr hinein. Und der vielfach ausgezeichnete, international renommierte Organist, Prof. Hans-Ola Ericsson aus Schweden, rollt der „Königin der Instrumente“ musikalisch einen roten Teppich aus. Er kennt das großartige Instrument seit dem Pfingstfest 2006, als es seinen Platz auf der Empore der Katharinenkirche einnahm und seitdem an jedem Sonntag sich in den Dienst zum Lobe Gottes stellt. Aber auch andere Konzertorganisten aus dem In- und Ausland wissen um die einzigartige Klangfülle und -farbigkeit, die die Kompositionen der französischen Orgelsymphonik eines Dupré, Widor oder Vierne in Oppenheim zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
Auch in diesem Jahr wird in der Silvesternacht Orgelmusik aus dem Nachbarland zu hören sein, Hans-Ola Ericsson aber lädt zu einem weit größeren Zeitsprung ein…
Er war der König der Superlative! Ein Tänzer, ein Reiter, ein Frauenheld und Geschichtenerzähler. Er ließ sich einen gigantischen Regierungssitz bauen und herrschte nach der Maxime „L’État c’est moi – der Staat bin ich“. Als Ludwig XIV. 1661 mit 22 Jahren den Thron besteigt, beginnt die längste und prächtigste Regierungszeit eines Staatoberhaupts in der Geschichte Europas. Er fördert die Kunst, besonders die Musik. Aber auch sie soll nur eines: Die absolute Macht des „Sonnenkönigs“ demonstrieren.
Als sich die sonne verdunkelt und der König, schwer erkrankt, längst nicht mehr tanzt, zeichnet auch die Musik das nach. Ludwigs zweite Frau, Madame de Maintenon, lenkt den Fokus ihres Mannes auf bedächtigere Kirchen- und Kammermusik. Für eine der Organistenstellen in der königlichen Kapelle wird ein Vorspielwettbewerb ausgerufen. Noch immer müssen es die Besten ihres Fachs sein. Ein junger Mann aus Paris, einer Organistendynastie angehörend, überzeugt: Francois Couperin.
Vielleicht war es seine zuvor komponierte "Messe des paroisses", seine Orgelmesse für den gewöhnlichen Gebrauch der Pfarreien zu feierlichen Anlässen, die seine Majestät überzeugte. Eine Komposition, die nicht mehr das ungebrochen Strahlende, sondern etwas Ernstes, Dunkles und dennoch großartig Prachtvolles spüren lässt.
Hans-Ola Ericsson wird diese Orgelmesse des heute legendären "Couperin - le grand" interpretieren. 21 kurze Orgelpassagen, in teils berückend-meditativen Klangkombinationen, übernehmen im Wechsel mit gregorianischen Chorälen mit tief-spiritueller Kraft je eigene Abschnitte des liturgischen Gesangs. Die menschlichen Stimmen der GregorianikSchola der Kantorei St. Katharinen und die Orgelklänge, gleichsam von Luft getragen, ergänzen, ja, beatmen sich dabei spürbar gegenseitig.
Mittwoch, 31. Dezember 2025, 22 Uhr
Orgelkonzert in der Silvesternacht
Francois Couperin: Messe des paroisses
Gregorianik-Schola der Kantorei
St. Katharinen Oppenheim
Orgel: Prof. Hans-Ola Ericsson, Schweden
Preiskategorie B
Eintritt 18 €, ermäßigt 12 €
Vorverkauf 16 €, ermäßigt 10 €