Das Musikprogramm
Musikprogramm 2024
Adventssingen am 2. Advent
Adventssingen in der Oppenheimer Katharinenkirche
Alte und neue Melodien der Vorweihnachtszeit, Musik zum Zuhören und Lieder zum Mitsingen – all das ist dabei, wenn am 2. Adventssonntag, dem 8. Dezember, um 17 Uhr das Kantorenehepaar Katrin und Ralf Bibiella in die Oppenheimer Katharinenkirche einladen. Ob der warme Klang des Bläserensembles den Raum erfüllt, in den jungen Stimmen des Kinderchores erwartungsvolle Spannung mitklingt oder das Flötenensembles Gegenwind unter der Leitung von Sabina Kerkhoff kunstvoll aufspielt. Seien Sie dabei in dieser stimmungsvollen Stunde, in der Musik etwas erzählt von einem Licht und einer Freude, die uns Erinnerung und Friedenshoffnung zugleich ist.
2. Advent, 8. Dezember 2024, 17 Uhr
Adventssingen Mit dem Oppenheimer Kinderchor, Flötenensemble Gegenwind, Bläserensemble St. Katharinen
Leitung und Moderation: Dr. Katrin und Propsteikantor Ralf Bibiella
Elias op. 70
Mendelssohn Bartholdys „Elias“ in der Oppenheimer Katharinenkirche
„Noch niemals ist ein Stück von mir bei der ersten Aufführung so vortrefflich gegangen, und von den Musikern und den Zuhörern so begeistert aufgenommen worden, wie dies Oratorium… der große Saal mit seinen 2000 Menschen, und das große Orchester alles so vollkommen auf den einen Punkt gespannt, daß von den Zuhörern nicht das leiseste Geräusch zu hören war, und daß ich mit den ungeheuren Orchester- und Chor- und Orgelmassen vorwärts- und zurückgehen konnte, wie ich nur wollte….“, so beschreibt Felix Mendelssohn Bartholdy in einem Brief an seinen Bruder die Uraufführung seines „Elias“ beim Music Festival Birmingham im August 1846.
Es war ein Event der Superlative. Ein Sonderzug bracht etwa 300 Musiker und Choristen von London zum Festival. Allein von 271 Sopranen, 60 Altstimmen, 30 Tenören und 72 Bässen ist die Rede. Nach der großen Amen-Fuge am Ende des Oratoriums spenden 2000 Zuhörer enthusiastischen Applaus. Vom englischen Königshof wird Mendelssohn als „Elias der neuen Kunst“ gefeiert.
Mit seinem Textdichter Julius Schubring verfasst Mendelssohn ein Libretto, dass sich an der Darstellung des Propheten Elias orientiert, wie es in den alttestamentlichen Büchern der Könige überliefert ist.
Danach ist Elias eine der facettenreichsten Gestalten des der Bibel. Ikonen der Ostkirche zeigen ihn einsam zweifelnd und entmutigt unter dem Wacholder, entkräftet auf Raben blickend, die ihm Speisen bringen. Lucas Cranach wiederum stellt ihn in eine aufgebrachte Menschenmenge, zornig gegen die Baalspriester wetternd. In dieser Rolle, als Kämpfer gegen den Götzendienst, wird Elias auch von Juden und Muslimen bis heute verehrt.
Den dramatischen Höhepunkt seines Lebens bietet seine spektakuläre Himmelfahrt in einem Flammenwagen.
Felix Mendelssohn Bartholdy schafft in seinem Oratorium eine bildreiche Musik, die die elementare Kraft von Stürmen, Erdbeben, Wasserfluten und Feuer zu schildern vermag, aber auch die Momente des Trostes und der Hingabe in berührenden Arien und Chören einfängt.
Während die Popularität des Elias in England und Amerika – auch dort wurde es bereits 1847 in New York aufgeführt – bis heute erhalten blieb, distanzierte man sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland von der zu „romantischen“ Musik. Ab 1933 wurden sämtliche Werke des Komponisten aus antisemitischen Gründen mit einem Aufführungsverbot belegt und erst 1959 wurde der Elias in Deutschland erstmals wieder aufgeführt. Heute gehört er zum festen Repertoire von Chören und Orchestern.
In der Oppenheimer Katharinenkirche schlüpft der Becherbacher Brückenchor unter der Leitung von Mechthild Mayer in die Rolle des Volkes Israel, fordert die Priester des Götzen Baal heraus oder gibt den Seraphim seine Stimme. Mit dem Bass Dominik Wörner als Titelheld tritt ein zorniger Prophet auf, ein Eiferer und doch auch ein Mensch, voller Zweifel, Mitleid und Güte.
Das Barockorchester L’arpa festante aus München präsentiert das Werk auf historischen Instrumenten,
Sonntag, 22. September, 18 Uhr
Katharinenkirche Oppenheim
Felix Mendelssohn Bartholdy; Elias op. 70
Magdalene Harer, Sopran
Ulrike Malotta, Alt
Daniel Schreiber, Tenor
Dominik Wörner, Bass
Solist der Aurelius Sängerknaben Calw
Becherbacher Brückenchor
Barockorchester L’arpa festante, München
Leitung: Mechthild Mayer
Konzertkarten zu 30 €, ermäßigt 20 €, im Vorverkauf: 28 €, ermäßigt 18 € Kartenvorverkauf (nur Barzahlung):
„Katharinenlädchen“ vor der Katharinenkirche
Der Buchladen, Mainzer Straße 52. Tel.: (06133) 924120
Telefonisch im Gemeindebüro: (06133) 2381
Direkt über das Internet: www.reservix.de
Kinderoper
Wenn aus Fremden Freunde werden …
Es wird gefeiert! Am 1. September herrscht ein buntes Treiben beim Gemeindefest rund um die Katharinenkirche. Und in der Kirche? Darin ist alles rot. Wer den Westchor betritt, wird seinen Augen nicht trauen, denn er ist im Land Rotasia gelandet.
Und mittendrin Prinzessin Shadi. Sie hat ein Buch gefunden, das von den „Ländern der Welt“ erzählt – dabei weiß doch jeder, dass es außer Rotasia kein anderes Land auf der Welt gibt! Dies behaupten ihre Leibwächter Sim und der tollpatschige Sam. Selbst Shadis Freundin Farid hat da zunächst so ihre Zweifel. Tatsächlich soll es Länder geben, in denen Blätter in verschiedenen Farben an den Bäumen hängen und auch die Menschen verschiedene Haarfarben und unterschiedliche Kleidung haben. Das glaubt doch kein Kind! Nirgends kann es schöner sein als in Rotasia, oder?
Do nun will es die Prinzessin wissen. Mit ihrer Freundi Shadi und ihrem Gefolge bricht sie auf, um andere Länder zu finden und vielleicht sogar neue Freunde?
Als die „Roten“ und die „Bunten“ aus der Ferne aufeinandertreffen, wird es spannend.
Wieso sind die alle rot? Warum sind die dort so bunt? Ist das komisch, weil es fremd ist? Ist es gar gefährlich?
Doch die Prinzessin ist mutig. Bunt ist anders, aber auch schön. Und so kommen sie sich näher und am Ende ist alles bunt und fröhlicher Gesang schallt durch den hohen Chor: „Wenn aus Fremden Freunde werden, ist das doch ein Grund zum Feiern. Wenn aus Fremden Freunde werden, sieht die Welt gleich bunter aus.“
Das Musical „Rotasia“ erzählte von alten Ängsten und neuen Freunden, von großen Träumen und kleinen Schritten, vom Mut, etwas Neues zu wagen, und der Bereitschaft, Ratschläge anzunehmen. Es zeigt, dass sich einiges ändern kann, wenn Menschen aufeinander zugehen und sich akzeptieren, wie sie sind. Und die Kinder machen es vor!
Unter der Leitung und Regie von Dr. Katrin Bibiella haben sie ihr letzte Sommerferienwoche der musikalischen und szenischen Einstudierung des schwungvollen Musicals gewidmet.
Sie laden ein zur öffentlichen Generalprobe am Samstag, dem 31. August um 14.30 Uhr und zur Premiere im Rahmen des Gemeindefestes am 1. September um 14.30 Uhr in den Westchor der Katharinenkirche.
Samstag, 31. August 2024, 14.30 Uhr
Öffentliche Generalprobe der Kinderoper im Westchor
Sonntag, 1. September, 14.30 Uhr
Kinderoper „Rotasia“ zum Gemeindefest im Westchor
Komposition: Martin Maria Schulte
Text: Sandra Engelhardt
Sprecher: Propsteikantor Ralf Bibiella
Leitung und Regie: Dr. Katrin Bibiella
Orgelkonzert in der Silvesternacht
Die Hörer des Orgelkonzerts in der Silvesternacht wissen um die Besonderheit der Stunde. Das Orgelkonzert in der Katharinenkirche markiert die Schwelle vom alten zum neuen Jahr. Das Vergangene tritt im Schein der Christbäume zurück und das Neue macht sich auf, in spürbarer Erwartung. Alljährlich begleitet die Orgelmusik diesen Übergang. Festlich, meditativ oder auch kraftvoll virtuos.
Am Dienstag, dem 31. Dezember um 22 Uhr gestaltet Dr. Katrin Bibiella auf der Woehl-Orgel ein Programm, das in die Klangsinnlichkeit der späten französischen Orgelromantik führt. Alle großen Namen sind dabei. Charles Marie Widor und Louis Vierne, Maurice Duruflé und Olivier Messiaen. Zu Lebzeiten haben sie in engem Verhältnis gestanden. Als Lehrer und Schüler, als älterer Kollege, als junger Freund. Und auch wenn ihre Lebensdaten sich nicht überschnitten, so berührte sich ihre Musik. Alle loteten sie auf ihre Weise die Klangmöglichkeiten der großen Pariser Orgeln aus, erbaut von Aristide Cavaillé-Coll, dessen Name noch heute eine Legende ist.
Mit der Oppenheimer Woehl-Orgel hat die Katharinenkirche ein nahezu kongeniales Instrument. Mit Katrin Bibiella eine Interpretin, die das musikalische Erbe der französischen Orgelkunst mit technischer Brillanz und großer poetischer Erzählkraft erklingen lässt.
So wird im Silvesterkonzert eine Meditation des 1992 verstorben Olivier Messiaen zum Nachhall des Weihnachtsfestes. „La Nativité du Seigneur“ – Die Geburt des Herrn – begründete im Jahr 1935 den internationalen Ruhm des damals 28-jährigen. In einer bis dahin unerhörten Tonsprache, in der sich Elemente der christlichen Mystik mit der musikalischen Avantgarde seiner Zeit verbinden, ist seine Musik Verkündigung einer Glaubensvision, in der die Verbundenheit des Menschen mit Gott aufscheint.
Es ist ein Konzert mit berauschender Musik. Ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk, das nachhaltig zu beglücken vermag.
Dienstag, 31. Dezember, 22 Uhr
Orgelkonzert in der Silvesternacht
Musik von J.S.Bach, Louis Vierne, Maurice Duruflé, Charles Marie Widor und Olivier Messiaen
Orgel: Dr. Katrin Bibiella
Orgelkonzert zum Katharinenmarkt Th. Wilhelm
Zu einer schönen Tradition in Oppenheim gehört der musikalische Abschluss des Katharinenmarktes. In jedem Jahr verleiht ein Konzert auf der großartigen Wohl-Orgel der Katharinenkirche dem bunten Treiben ein festliches Finale.
In diesem Jahr, am 20. Oktober um 17 Uhr, nimmt Thomas Wilhelm auf der Orgelbank Platz. Er kennt das Oppenheimer Instrument gut. Als Orgelsachverständiger der Evangelischen Landeskirche Hessen-Nassau ist ihm die Orgellandschaft bis Frankfurt und weit drüber hinaus vertraut.
Die außergewöhnliche Klangfülle der Orgel, die seit 2006 die Menschen in der Katharinenkirche erfreut, weiß er zu schätzen und zu präsentieren: Neben der silbrigen Transparenz der norddeutschen Orgelschule im Werk Dietrich Buxtehudes führt er das Publikum entlang an unbekannteren Kompositionen eines Paul Friedrich Ernst Gerhard oder Max Drischner, bevor er im Gefilde der großen französischen Orgeltradition ankommt. Hier zeigt sich der Farbenreichtum der Oppenheimer Orgel in ganz besonderer Weise.
Louis Vierne – sein Name steht für Kompositionen, die einen Gipfel der Komplexität und Virtuosität französischer Orgelsinfonik darstellen. Aber er kann auch anders: In der meditativen Stimmung des kleinen Charakterstücks „Ètoile du soir“ wird durch feinste klangliche Nuancen das Lichtspiel des Abendsterns vor der Weite des nächtlichen Himmels wahrnehmbar.
Wegweisend für die eigenständige französisch-romantische Klangsprache war der Organist und Komponist Alexandre Guilmant. Er feierte bejubelte Erfolge an den großen Instrumenten der Welt, wozu die noch heute weltweit größte spielbare Wanamaker-Orgel in Philadelphia ebenso gehörte wie das seinerzeit größte Instrument in St. Sulpice/Paris.
Guilmants 8. Sonate für Orgel zählt zu den Hauptwerken der spätromantischen Orgelkunst. Es ist eine Musik mit wundervollen musikalischen Einfällen entlang der großen Gefühle. Thomas Wilhelm wird ihre Erhabenheit und poetische Tiefe an der Orgel der Katharinenkirche ausloten.
Thomas Wilhelm studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main Kirchenmusik und Orgel, Historische Interpretationspraxis und Cembalo. Nach dem Konzertexamen auf der Orgel besuchte er Meisterkurse bei Harald Vogel, Ludger Lohmann, Bob van Asperen u.a. Neben seiner Tätigkeit als Orgel – und Glockensachverständiger im Zentrum Verkündigung der EKHN wirkt er als Kirchenmusiker an der St. Niklaus-Kirche in Bad Vilbel. Darüber hinaus unterrichtet Thomas Wilhelm an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg.
Sonntag, 20.Oktober 2024, 17 Uhr
Katharinenkirche Oppenheim
Orgelkonzert zum Katharinenmarkt
Werke von Drischner, Buxtehude, Vierne, Gerhardt, Guilmant
Orgel: Thomas Wilhelm, Orgelsachverständiger der EKHN
Eine Veranstaltung von KulturSINN Rhein-Selz
Weitere Informationen und Tickets erhalten Sie über www.kultursinn-rhein-selz.de
Sinfoniekonzert SO Kaiserslautern
Symphoniekonzert in der Oppenheimer Katharinenkirche
„Das Konzert hat mir viel Schmerz bereitet - Es ist nicht vom gefälligen Poulenc des Konzerts für zwei Klaviere, sondern eher vom Poulenc auf dem Weg ins Kloster, sehr nach Art des 15. Jahrhunderts, wenn man so will“, so schrieb Francis Poulenc in einem Brief an Prinzessin Edmond de Polignac. Unter den vielen einflussreichen Salondamen im Paris der Jahrhundertwende ragte die Prinzessin heraus. In punkto vermögen, in punkto Musikalität und in puncto Eigensinn. Auch in punkto Herkunft. Sie war eines der 24 Kinder des umtriebigen Nähmaschinen-Herstellers Isaac Merritt Singer. Unter den Zuhörern in ihrem prächtigen Palast, unweit des Eiffelturmes, war zu Gast, wer in Paris Rang und Namen hatte.
Doch sollte Poulenc das Konzert „Schmerz bereitet“ haben, so ist davon in der Musik nicht viel zu spüren. Bis heute gehört das 1938 entstandene Werk in seinem Farbenreichtum und lebensbejahendem Grundton zu den beliebtesten Werken für Orgel und Orchester. Poulenc, der zu dem kleinen Komponistenzirkel „Groupe des Six“ gehörte, teile dessen Credo: Das Postulat aus Gleichgewicht von Gefühl und Vernunft in der Musik und den entspannten Rückgriff auf die alten Meister aus Barock und Klassik. Nachdem er gegen Ende der 1930 Jahre aus dem südfranzösischen Wallfahrtort Rocamadour zurückkehrte, schlug sich zudem auch ein Bekehrungserlebnis in seinem, fortan auch geistliche Werke umfassenden, Schaffen nieder. Alles in allem findet sich in den Kommentarspalten des Musikfeuilletons jener Zeit eine schmissige Zusammenfassung: „In Poulenc finden wir den Mönch und den Straßenjungen.“ Am Ende aber seines Konzerts in der Katharinenkirche schwingt sich die Orgel auf zum letzten Wort.
Ebenfalls in den 30-Jahren des letzten Jahrhunderts komponiert, aber eine weit weniger entspannte Entstehungsgeschichte hat Paul Hindemiths Symphonie „Matthis der Maler“. Für den von den Nazis angegriffenen Komponisten war die Aufführung mit den Berliner Philharmonikern unter Wilhelm Furtwängler 1934 ein demonstrativer Erfolg. Hindemith galt als Geiger und Bratschist, als Pianist und Klarinettist als glänzender Interpret, als Komponist empfanden ihn viele als „Revoluzzer“, während andere in ihm einen ausgesprochen traditionsbewussten Komponisten sahen. Von den Nationalsozialisten wurde seine Musik boykottiert. 1938 verließ er Deutschland und kehre 1953 zurück. Heute wird er als „Klassiker der Moderne“ geehrt.
In seinem Werk „Matthis der Maler“ schlägt er einen Bogen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Es ist der mittelalterliche Maler „Matthis“ – Matthias Grünewald -, der zwischen Kunst und politischem Kampf hin und hergerissen ist. Paul Hindemith komponiert eine Oper daraus, in der der Bezug zur eigenen Zeit in den 30-er Jahren deutlich wird. Zugleich mit dem Bühnenwerk entsteht die Matthis-Symphonie, die in drei Sätzen Themen aus Grünewalds berühmtem „Isenheimer Altar“, heute im Museum von Colmar zu bewundern, mit musikalischen Mitteln umsetzt.
Sonntag, 17. November, 17 Uhr
Sinfoniekonzert
Paul Hindemith, Matthis der Maler
Francis Poulenc, Orgelkonzert
Sinfonieorchester Kaiserslautern
Leitung: Alexander Mayer
Konzertkarten zu 25 €, ermäßigt 23 €, im Vorverkauf: 12 €, ermäßig 10 € Kartenvorverkauf (nur Barzahlung):
„Katharinenlädchen“ vor der Katharinenkirche
Der Buchladen, Mainzer Straße 52. Tel.: (06133) 924120
Telefonisch im Gemeindebüro: (06133) 2381
Direkt über das Internet: www.reservix.de
Weihnachtsoratorium Bach
Jauchzet, frohlocket – Das Weihnachtsoratorium von J.S. Bach
Es waren stille Adventswochen im Jahr 1734, als Johann Sebastian Bach in Leipzig sein Weihnachtsoratorium komponierte. Die Wochen vor dem Fest waren seinerzeit noch der inneren Vorbereitung und Buße vorbehalten. Die Jungenstimmen des Thomanerchores schwiegen, in den Gottesdiensten war die Musik auf schlichten, unbegleiteten Gemeindegesang beschränkt. Bis zum Festgottesdienst am 1. Weihnachtsfeiertag …
Wie großartig und gewaltig, ja geradezu entfesselt, muss nach den stillen Wochen Bachs großes Oratorium gewirkt haben. Ein rhythmisches Klopfen der Pauke zu Beginn, als warte jemand auf Einlass, dann bricht der Jubel los. Ein vielstimmiger Chor, von großem Orchester und Pauken und Trompeten begleitet.
Prachtvoller kann Weihnachtsfreude nicht verkündigt werden.
In stillen Adventswochen leben wir schon lange nicht mehr. Doch wieviel Begeisterung weckt immer noch und immer wieder neu das Weihnachtsoratorium.
Und wieviel Freude wird mitschwingen bei Muszierenden und Hörenden, wenn am 3. Adventssonntag in der Katharinenkirche unter der Leitung von Propsteikantor Ralf Bibiella Pauken und Trompeten das „Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage“ des Chores begleiten werden.
Das sechsteilige Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ist wohl sein volkstümlichstes Werk, das in den sechs Gottesdiensten zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag 1734 und dem Epiphaniasfest 1735 in Leipzig zur Aufführung kam.
Die Stadträte hatten Bachs Ernennung zum neuen Kantor ausdrücklich nur unter der Bedingung zugestimmt, „solche compositiones zu machen, die nicht theatralisch wären“.
Doch Bachs musikalische Fantasie nimmt wenig Rücksicht auf Vorgaben. Er entfaltet eine dramatische Erzählung, die mit den bekannten Worten des Evangelisten Lukas von der Verkündigung der Geburt Christi beginnt und mit der Anbetung des Heilands der Heiligen Drei Könige endet.
Bach unterbricht die biblische Geschichte mit Arien, waghalsig und dramatisch oder innig betrachtend. In den Chorälen mit ihren Versen aus alten Kirchenliedern rückt die Gemeinde der Gläubigen selbst in das biblische Geschehen.
Und erklingt zu Beginn in dem alten Adventslied „Wie soll ich dich empfangen“ noch eine demütige Frage, so spannt sich inhaltlich und musikalisch der Bogen von der Verheißung zur Erfüllung am Ende, wenn der Chor im feierlichen Schlusschoral zusammenfasst: „Bei Gott hat seine Stelle das menschliche Geschlecht.“
Hören Sie die Churpfälzische Hofkapelle auf historischen Instrumenten, dicht an jenem Klang, den die Menschen damals hörten. Ertönten im Leipziger Thomanerchor zu Bachs Zeit etwa 55 Knabenstimmen, so gestaltet die Kantorei St. Katharinen unter der Leitung von Ralf Bibiella den anspruchsvollen Chorpart, während hochkarätige Solisten die zarten, heroischen oder berührenden Arien in der Oppenheimer Katharinenkirche zu Gehör bringen.
3. Advent, 15. Dezember 2024, 17 Uhr
Johann Sebastian Bach: „Das Weihnachtsoratorium“ Kantaten 1,3, und 6
Silke Evers, Sopran
Melinda Paulsen, Alt
Theodore Browne, Tenor
Stefan Stoll, Bassbariton
Churpfälzische Hofkapelle auf Barockinstrumenten
Kantorei St. Katharinen Oppenheim
Leitung: Propsteikantor Ralf Bibiella
Eine Veranstaltung von KulturSINN Rhein-Selz
Weitere Informationen und Tickets erhalten Sie über www.kultursinn-rhein-selz.de